Die männlichen Keimzellen, die Spermien, benötigen für ihre vollständige Entwicklung und Reifung etwa neun bis zehn Wochen. Während bei der Frau alle Eizellen schon bei der Geburt angelegt sind, besitzen Männer teilungsfähige Stammzellen, die ein Leben lang in der Lage sind, neue Spermien zu bilden.
Aufbau der Spermien
Die winzigen Samenzellen sind bestens darauf spezialisiert, eine Eizelle zu befruchten. Denn sie besitzen einen beweglichen Schwanz, mit dessen Hilfe sie durch die Gebärmutter schwimmen können. Die nötige Energie hierfür liefert der mittlere Abschnitt der Spermien, der mit vielen kleinen „Kraftwerken“, den Mitochondrien, ausgestattet ist.
Im Kopf der Samenzellen befindet sich das gesamte Erbgut – besonders komprimiert, damit die Spermien klein, leicht und schnell werden. Vorne am Kopf schließlich liegt das Akrosom, das bestimmte Substanzen enthält, die die Schutzhülle der Eizelle auflösen können. Diese ermöglichen es den Spermien, in die Eizelle einzudringen, um sie anschließend zu befruchten.
Spermatogenese: Von der Stammzelle bis zum reifen Spermium
Bereits vor der Geburt eines Jungen werden in dessen Hoden Stammzellen (Spermatogonien) gebildet, die als Vorläufer der Spermien gelten. Diese Ursamenzellen können sich sowohl vor der Pubertät als auch nach Erreichen der Geschlechtsreife vermehren, so dass sie immer wieder neue Stammpopulationen bilden. Nach Beginn der Pubertät teilen sich die Spermatogonien nun aber nicht mehr ausschließlich in zwei neue Ursamenzellen – viele von ihnen vermehren sich zu primären Spermatozyten, was den eigentlichen Beginn der Spermatogenese einleitet.
Es kommt im Anschluss zu einer meiotischen Teilung, die die Halbierung des Erbguts zur Folge hat. Denn während in all unseren Körperzellen die Chromosomen (Träger der Erbsubstanzen) in doppelter Ausführung vorhanden sind, darf der Chromosomensatz in der Eizelle und dem Spermium nur einfach vorliegen. Schließlich sind nach der Verschmelzung der beiden Zellkerne alle Chromosomen wieder zweifach vorhanden, wobei die Hälfte der Erbanlagen von der Mutter und die andere Hälfte vom Vater beigesteuert wurde.
Die bei der ersten Reifeteilung der Meiose entstandenen Zellen werden nun als sekundäre Spermatozyten bezeichnet. An dieses Stadium schließt sich eine weitere Teilung an, aus der nun die sogenannten Spermatiden hervorgehen. Die Spermatiden wiederum differenzieren sich in einem mehrere Wochen dauernden Prozess zu den reifen Spermien.
Der Aufbau der männlichen Geschlechtsorgane
Die beiden Hoden eines Mannes sind durch Bindegewebe in mehrere Hundert kleine Läppchen unterteilt, die als Keimepithel bezeichnet werden. Im Keimepithel befinden sich – neben den heranreifenden Samenzellen in den Hodenkanälchen – die so genannten Sertoli-Zellen. Ihre Aufgabe ist es, die Keimzellen zu stützen und zu ernähren, ihre Entwicklung zu koordinieren und sie vor dem Angriff des eigenen Immunsystems zu schützen.
Letzteres ist wichtig, da die Keimzellen mit ihrem einfachen Chromosomensatz als körperfremd angesehen werden und bei Kontakt vom Immunsystem eliminiert würden. Die Spermatogonien befinden sich an der Basis der Hodenkanälchen. Die sich entwickelnden Keimzellen werden immer weiter in Richtung Ausgang geschoben.
Während die Leydig-Zellen des Bindegewebes unter anderem für die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron verantwortlich sind, finden sich hier auch Blutgefäße, die für eine optimale Nährstoffzufuhr des Keimepithels sorgen. Darüber hinaus ist das Bindegewebe von Nerven durchzogen. Zellen der körpereigenen Immunabwehr schützen den Hoden vor Infektionen durch Krankheitskeime.
Jeder Hoden ist mit dem ihm aufliegenden Nebenhoden, der aus einem stark gewundenen Kanal besteht, verbunden. Die Spermien reifen im Nebenhoden weiter heran und werden hier gelagert bis sie beim Samenerguss gemeinsam mit verschiedenen Flüssigkeiten über den Penis nach außen gelangen. Das Sekret der Prostata sorgt beispielsweise dafür, dass die Spermien sich aktiv bewegen können. Die Bläschendrüse gibt eine Flüssigkeit zu den Samenzellen, die diese mit ausreichend Energie versorgt. Gleichzeitig besitzt die Samenflüssigkeit einen hohen pH-Wert, so dass die Spermien auch im sauren Milieu der Scheide überleben können.
Wichtige Faktoren für die optimale Spermienentwicklung
Dieses sind die wichtigsten Tipps für eine optimale Spermienentwicklung. Der Unterschied zwischen der Beachtung dieser Vorschläge und einer ungesunden Umwelt beträgt mindestens den Faktor 10, d.h. durch Beachtung aller Vorschläge ist eine 10 mal so gute Qualität und Beweglichkeit Ihrer Spermien zu erwarten!
Wichtig 1: Die Temperatur im Hodensack sollte 36 °C nicht überschreiten. Regelmäßiges Saunieren, eine Sitzheizung im Auto oder zu enge Kleidung, die den Hodensack dicht an den Körper des Mannes drängt, können zu einem vorübergehenden Einstellen der Spermienproduktion führen.
Wichtig 2: Der Körper benötigt zahlreiche Vitamine, Aminosäuren und andere Nährstoffe für die Produktion der Spermien. Fehlt ein Vitalstoff, so kann die Entwicklung nur unzureichend stattfinden. Essen Sie daher genügend Rohkost und Obst, oder nehmen Sie eine Nahrungsergänzung mit einem wirklich umfassenden Vitaminspektrum. Antioxidantien schützen nachweislich die Spermien.
Die besten Fruchtbarkeitsprodukte für den Mann haben wir hier vorgestellt.
Wichtig 3: Der wichtigste Ausgangsstoff für die Spermatogenese ist L-Arginin. Diese wichtige Aminosäure ist der Hauptbestandteil des Spermitin. Ohne L-Arginin ist eine gesunde Spermienentwicklung nicht möglich. Bei einer L-Arginin Einnahme von 5000 mg am Tag hat sich nach einer Studie der Universität von Louisiana der Anteil gesunder und beweglicher Spermien vervierfacht.
Reine L-Arginin Produkte sind eigentlich Potenzmittel, weil sie die Gefäßdurchblutung fördern – aber das ist ja eine “Nebenwirkung”, die im Zusammenhang mit einem Kinderwunsch auch sehr erwünscht ist. Ansonsten sind natürlich keine Nebenwirkungen zu erwarten. Für den Durchblutungseffekt sind allerdings deutlich höhere Dosierungen an L-Arginin notwendig (weitere Informationen zu L-Arginin z.B. hier)
Weitere biologische Randbedingungen
Die Botenstoffe Testosteron, FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) müssen für die korrekte Spermienentwicklung optimal zusammenspielen. Manchmal lässt sich eine Unfruchtbarkeit daher auf einen Hormonmangel zurückführen.
Die Sertoli-Zellen bauen eine natürliche Barriere zum Blut auf. Durch Verletzungen oder Entzündungen der Samenwege kann diese Blut-Hoden-Schranke unterbrochen sein, so dass das Immunsystem die eigenen Spermien angreift.
Da der Prozess der Samenzellentwicklung etwa zweieinhalb bis drei Monate benötigt, ist eine Verbesserung der Spermienqualität durch die Veränderung eines Faktors frühestens nach diesem Zeitraum festzustellen. Planen Sie Ihre Vitaminkur und bewusste Ernährung also auf einen Zeitraum von mindestens drei Monaten ein und beginnen Sie möglichst frühzeitig damit!