In vielen Beziehungen gehört der Kinderwunsch zur Lebensplanung, allerdings ebenso die berufliche Karriere. So soll ein Baby möglichst nicht im Teenageralter, während der Ausbildung sowie eines Studiums, am Anfang des Berufslebens oder während wichtiger Arbeitsjahre kommen. Auch partnerschaftliche Aspekte, wie eine angemessene Dauer der Partnerschaft oder eine angestrebte finanzielle Sicherheit sind wichtige Kriterien, die dabei herangezogen werden.
Pille ist nicht das einzige Verhütungsmittel
Der Gynäkologe ist bei der Wahl des individuellen Verhütungsmittels der adäquate Berater. Dabei reicht das Spektrum von
- der Antibabypille, über
- den Verhütungsring,
- die Spirale,
- das Diaphragma,
- der Dreimonatsspitze bis hin zu
- Kondomen,
- Hormonimplantaten oder
- Verhütungspflastern.
Ovulationskalender
Ein weiterer, sehr beliebter und traditioneller Weg der Verhütung ist der Ovulationskalender. Dabei wird über den Zeitpunkt der Menstruation der mögliche Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt. Wer eine Schwangerschaft vermeiden will, sollte rund eine Woche vor dem prognostizierten Eisprung keinen ungeschützten Geschlechtsverkeht mehr haben. Eine Woche Vorlauf ist notwendig, denn die männlichen Spermien überleben bis zu vier Tage und der Zeitpunkt des Eisprungs lässt sich nicht auf den Tag genau bestimmen.
Umgekehrt funktioniert das natürlich auch: wer schwanger werden will, sollte ein bis drei Tage vor dem prognostizierten Eisprung auf jeden Fall ungeschützten Sex haben.
Die “Pille”, also Anti-Baby-Pille, stellt nach wie vor das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel bei deutschen Frauen. Und das nicht ohne Grund – stellt sie doch mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 ein hohes Maß an Sicherheit dar.
Fruchtbarkeit und Pille
Nicht selten machen sich Frauen mit einem Kinderwunsch Sorgen in Bezug auf ihre Fruchtbarkeit nach einer jahrelangen Pilleneinnahme. Jedoch haben Studien gezeigt, dass diese Befürchtung unbegründet ist: Die Einnahme der Antibabypille schränkt nicht die spätere Fertilität ein. Lediglich in den ersten drei Monaten nach dem Absetzen kann die Empfängnisrate leicht verzögert sein.
Die Studien belegen zudem, dass bereits im ersten Zyklus nach dem Absetzen der Antibabypille jede sechste Frau sowie nach drei Zyklen mehr als die Hälfte derer, die ihren Kinderwunsch erfüllen wollen, erfolgreich schwanger geworden sind. Wird der Zeitraum von zwölf Monaten als Anhaltspunkt genommen, kann durchaus gesagt werden, dass sich der Kindersegen bei etwa 90 Prozent der Frauen eingestellt hat.
Bereits nach sechs Monatszyklen ist die Fruchtbarkeit genauso hoch wie in Zeiten ohne Verhütung oder Praktizierung natürlicher Empfängnismethoden.
Pille nicht das Problem bei geringer Fruchtbarkeit
Bei Frauen, die nicht innerhalb eines Jahres schwanger werden, liegt es keinesfalls an der vorangegangenen jahrelangen Pilleneinnahme. Vielmehr sollten abgesehen vom Alter die persönliche Lebensführung und der richtige Zeitpunkt für eine Empfängnis berücksichtigt werden. Zu Letzterem empfiehlt sich dann einen Ovulationskalender zurate zu ziehen, indem die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage berechnet werden können.
Auch ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Rauchen, starker Alkohol- und Kaffeekonsum oder persönlicher wie privater Stress können Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft sein. Übergewicht, aber auch Untergewicht, gehört ebenfalls dazu. Werden diese ungünstigen Faktoren ausgeräumt, können sich Frauen über eine ausbleibende Menstruation freuen. Als ungefähren Maßstab können da bereits ein- bis zweimal die Woche ungeschützten Geschlechtsverkehr benannt werden.